Die Machbarkeit sowie technische und konstruktive Details sind zu klären. Die Beteiligten tauschen sich aus, hinterfragen, um nach und nach zu einem Konzeptansatz zu kommen. Entwürfe für Grundrisse und Ausführungen entstehen. Es wird nach Materialien, Produkten, Lösungen recherchiert. Zum Ende hin wird definiert und das Entwicklungskonzept in konkrete Worte, Pläne und 3D Visualisierungen gebracht. Die Präsentation kann kommen.
Projektbeispiel: Gesundheits- und Dienstleistungszentrum für eine Mittelstadt
Punkt eins: Den Ort und das Umfeld analysieren
Welche Ärzte, Krankhäuser, Apotheken und gesundheitsnahen Dienstleister sind in der Nähe zu finden? Wie sieht es also mit der medizinischen Versorgung aus? Das gilt es zu klären, bevor ein bedarfsorientiertes Konzept entwickelt werden kann. Außerdem: Wie steht es um die Einwohnerzahlen bzw. deren Struktur? Existiert eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, sind ausreichende Parkmöglichkeiten vorhanden? Und, und, und.
Punkt zwei: Das Objekt an sich – ob Neubau oder Bestandsbau
Folgende Voraussetzungen können gegeben sein: Neubau, Umnutzung eines Bestands, Erweiterung oder Optimierung. Falls es sich um einen vorhandenen Bau handelt, ist selbstverständlich der Zustand bzw. die Substanz zu prüfen. Aspekte wie Denkmalschutz, Brandschutz, Statik müssen einem hieb- und stichfesten Check unterzogen werden. Ziel einer jeden Planung sollte die bestmögliche Flächenaufteilung und ein guter Mix aus verschiedenen Anbietern und Anbieterinnen sein (Ärzte, Apotheke, Gesundheits-dienstleistungen und andere Dienstleistungen). Energetische Maßnahmen und die Nutzung erneuerbarer Energien (Photovoltaik, Wärmepumpe, kommunale Wärme- und Versorgungsangebote etc.) sind von großer und weiter zunehmender Bedeutung.
Punkt drei: Architektur und Innenarchitektur
Das macht eine gelungenes, gut nutzbares Objekt aus:
- Erschließung des Gebäudes – barrierefrei, mit Fahrstuhl, Zugänge zum Gebäude und auf den Etagen, Fluchtwege, Versorgungswege etc.
- Flächenaufteilung – Grundrisse abgestimmt auf die jeweilige Nutzung (Praxis- und Behandlungsräume, Fitnessstudio, Cafeteria, Apotheke) sowie Verkehrsflächen (Flure, Treppenhäuser, ggf. zentrale Empfangsbereiche, z. B. bei Mehrfachpraxen oder -dienstleistern)
- Es kann ebenso zur Aufgabenstellung gehören, eine gewisse Flexibilität in der Flächennutzung zu gewährleisten oder Ausbaupotential vorzuhalten.
- Und: Die zu vermietenden Flächen eines Gesundheitszentrums sollten den größtmöglichen Anteil in den Grundrissen ausmachen, um den wirtschaftlichen Betrieb der Immobilie zu gewährleisten.
Punkt vier: Die Nutzung – auch an hektischen Tagen
Wichtig für Gäste, Patienten und Patientinnen, Angestellte, Lieferanten:
- gute Zuwege und Parkmöglichkeiten
- kurze Wege bis zum Eingang, schnell und leicht zugänglich
- sehr gute Orientierung und Barrierefreiheit
- leicht verständliche, klare Beschilderung bzw. Wegweisung
- optimale Beleuchtung (möglichst hoher Anteil an Tageslicht)
- angenehmes Klima und Atmosphäre mit Aufenthaltsqualität
Punkt fünf: Weiterdenken
Auf bestehende und kommende Herausforderungen von vornherein eingehen:
- Sicherstellung der ärztlichen Versorgung (moderne Arbeitszeitmodelle)
- Sicherung der Existenz lokaler Apotheken (Service vor Ort)
- Berücksichtigung der Altersstruktur der Bevölkerung und der Zuwanderung
- Verknüpfung von Angeboten und Kompetenzen
- Digitalisierung u. v. m.
Gesundheitszentrum in einer ehemaligen Seilerei
Auch unser Entwicklungskonzept für das Ärztezentrum „Seilwolff“ folgt der beschriebenen Herangehensweise. Es stellte sich hier die Aufgabe, ein denkmalgeschütztes ehemaliges Verwaltungsgebäude mit drei Stockwerken in ein modernes Gesundheitszentrum zu verwandeln. Die unmittelbare Nähe zu einem Einkaufscenter mit zahlreichen Parkplätzen bietet beste Voraussetzungen für ein solches Vorhaben.
Stadt, Lage, Wettbewerb, Umfeld, Bestand, Denkmalschutz – all diese Punkte finden im Entwicklungskonzept Berücksichtigung und ließen uns zu einer Lösung kommen, die die Gegebenheiten bestmöglich aufgreift. Ein Ärztezentrum mit vier Einzelpraxen, die jeweils Platz für Büros, Empfangs- und Wartebereiche, Behandlungsräume, Labore, Sanitäranlagen, Technik- und Personalräume bieten, wurde den Investoren präsentiert.